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FAQ zu Finanzierung und Fördermittel

Meinen ersten Beitrag im neuen Jahr möchte ich als kleine FAQ Session zu Finanzierung und Fördermittel zu (digitalem) Papier bringen. Welche Fragen wurden mir in den Coachings und Beratungen des letzten Jahres am häufigsten gestellt und welche Antworten habe ich dazu gegeben bzw. würde ich mit Stand heute geben?

Hat man als Startup oder kleines Unternehmen wirklich eine Chance auf Fördermittel und wie hoch sind die Hürden dafür im Vorfeld?

Grundsätzlich JA! Viele Förderprogramme sind sogar speziell auf junge oder kleine Unternehmen ausgerichtet. Bei größeren Clusterprogrammen kann man sich als KMU in der Regel ergänzend an größere federführende Partner ranhängen. In der Regel gilt: Wenn man als Gründer oder kleines Unternehmen eine innovative Produktidee hat, die förderfähig ist, dann lässt sich auch ein geeignetes Förderprogramm finden.

Warum ist es so kompliziert, Fördermittel zu beantragen?

Operativ werden die Förderprogramme durch spezielle Projektträger betreut. Diese prüfen alle einreichenden Partner und deren Projekte auf Einhaltung aller Richtlinien des jeweiligen Programms. Das erfordert jeweils einen eigenen Ablauf. Mal ist es eine „Interessenbekundung“, mal eine Projektskizze oder „nur“ ein onlinebasiertes Antragsformular. Da es bei vielen Programmen mehr Interessenten als mögliche Zuteilungen gibt, achten die Projektträger sehr genau auf die genaue Einhaltung der jeweiligen Richtlinien. Das macht das Antragsverfahren manchmal sehr mühsam und lässt es kompliziert erscheinen.

Kreditbasierte Finanzierungen über die Hausbank gibt es für KMU nicht wirklich. Habe ich überhaupt eine Chance, an Fremdkapital für mein Unternehmen zu kommen?

Wenn man ausschließlich auf die Hausbanken schaut, stimmt das, wenn man sich die dazu veröffentlichten Statistiken und Statements von Beteiligten bzw. Betroffenen ansieht. Allerdings gibt es andere Möglichkeiten, die Finanzierung des eigenen Unternehmens auf kreditfinanziertem Weg sicher zu stellen. Das setzt eine nachvollziehbare und möglichst komplette Dokumentation von Planung und wirtschaftlichen Status des eigenen Unternehmens voraus. Als Tipp hierfür empfehle ich die allseits akzeptierten Prozesse seitens „smartaxxess“. Wer hier gut aufgestellt ist, wird kaum Probleme bei der Kapitalbeschaffung haben.

Egal wo ich offiziell zum Thema Finanzierungen nachfrage, alle wollen einen umfangreichen Businessplan mit Finanzteil. Was kostet es mich, um dieses komplexe Thema möglichst erfolgreich anzugehen?

Gerade Hausbanken erwarten bei Finanzierungsgesprächen einen ausgearbeiteten und aktuellen Businessplan nebst Finanzplanung. Unabhängig davon, dass man sein eigenes Business immer genau kennen sollte, fällt es vielen schwer, dies in passende Worte zu fassen und in inhaltlich erwarteter Form zu Papier zu bringen. Erfahrene Unternehmensberater sind bei solchen Planungsdokumenten mehrere Tage aktiv in Bearbeitung, bis ein fertiges Dokument vorliegt. Das muss kalkuliert werden. Auch wenn man seinen Businessplan selbst erstellt, sollte man nicht unterschätzen, was der eigene Aufwand ist. Jeder kennt seinen Stundenverrechnungssatz und kann einschätzen, ob es günstiger ist, die Planungsdokumente selbst zu erstellen oder einen Spezialisten zu beauftragen.

Ich bin arbeitslos, habe aber eine Idee für eine Selbständigkeit. Wie bekomme ich eine funktionierende Gründung hin?

Die Agenturen für Arbeit und Jobcenter unterstützen die Aufnahme einer selbständigen oder freiberuflichen Tätigkeit mit Gründungszuschuss oder Einstiegsgeld. Darüber hinaus kann man dort einen so genannten „AVGS-Gutschein“ erhalten. Über für dieses Programm zertifizierte Bildungsunternehmen kann man sich von erfahrenen Coaches Know-how zu Themen der Selbständigkeit vermitteln lassen. Dieser Gutschein ist für den angehenden Gründer kostenfrei, bietet aber im Gegenzug eine unschätzbare Möglichkeit, Wissen aufzubauen.

Um mein Unternehmen für die Zukunft erfolgreich zu rüsten, benötige ich eine Finanzierung. Wie funktioniert das mit Förderkrediten von KfW & Co.?

Wer Unternehmerkredite der KfW oder der Landesbanken (z.B. LfA) einsetzen möchte, hat im ersten Schritt die Hürde des Hausbankprinzips. Anträge werden unabhängig davon, dass das Geld von einer Förderbank kommt, bei der Hausbank nach deren Richtlinien geprüft. Erst wenn die Hausbank den Kredit positiv entscheidet, wird der Antrag an die Förderbank weitergereicht. Wer keinen „guten Draht“ zur eigenen Hausbank oder seine Konten z.B. bei einer Direktbank hat, wird diesem Verfahren nicht so viel positives abgewinnen können.

Ich habe eine innovative Produktidee, weiß aber nicht, ob und wie sich das umsetzen lässt. Kann ich mir die Prüfung auf Machbarkeit fördern lassen?

Gerade für die Prüfung der technologischen oder wirtschaftlichen Machbarkeit eines neuen innovativen Produktes oder Verfahrens gibt es einige passende Förderprogramme. Als Beispiel zu nennen sind ZIM oder mFUND (für Themen zur Mobilität). Die Förderquoten liegen wegen des erhöhten Risikos bei Fragen zur grundsätzlichen Machbarkeit höher als bei den üblichen Entwicklungs-, Forschungs- oder Umsetzungsprojekten.

Ich benötige für den Start meines Unternehmens nur eine kleine Anschubfinanzierung. Muss ich da auch einen umfangreichen Antrag bei meiner Hausbank einreichen?

„Kleine“ Finanzierungen bis 25.000€ lassen sich gut über einen Mikrokreditfond abbilden. Die etwas höheren Zinsen werden durch den einfachen und schnellen Beantragungsprozess kompensiert. Wenn sich die „kleine“ Finanzierungssumme auf mehr als die genannten 25.000€ beläuft, kommt man jedoch um strukturierte Planungsabläufe zur Unternehmensfinanzierung nicht herum.

Unternehmens- und Fördermittelberatung Digitale Konzepte e.K.